Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL)


Im Jahr 2000 trat die Europäische Wasserrahmenrichtlinie in Kraft. Die Richtlinie legt fest, dass bis 2015 der gute Zustand für die Gewässer erreicht werden soll. Wichtigste Instrumente wasserwirtschaftlichen Handelns sind künftig Bewirtschaftungspläne, die für Flusseinzugsgebiete bis 2009 zu erstellen sind. Für die Wasserkörper, die den guten Zustand nicht erreichen, sind dann verbindliche Maßnahmenprogramme zu entwickeln.
Die Beteiligung der Öffentlichkeit ist fest in der Wasserrahmenrichtlinie verankert. Bisherige Berichte zum Zustand der Gewässer wurden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht unter www.wasserblick.net.

Das niedersächsische Umweltministerium fördert eine Reihe von Modellvorhaben, um wichtige wasserwirtschaftliche Lösungsansätze unmittelbar mit den Wassernutzern zu erarbeiten.

Dabei sollen regionaltypische und innovative Vorschläge zur Verbesserung unserer Gewässer entwickelt und in die Tat umgesetzt werden.

 


Das Modellprojekt Hamel

Träger des Modellvorhabens Hamel sind der Unterhaltungsverband Ilse-Hamel, die Stadt Hameln, der Landkreis Hameln-Pyrmont, die Stadt Bad Münder und der Flecken Coppenbrügge.

Ziel des Modellvorhabens ist es, Wege zur Erreichung des guten Zustandes der Hamel auf lokaler Ebene aufzuzeigen und beispielhaft Maßnahmen durchzuführen, die Gewässernutzer frühzeitig einzubeziehen und gemeinsame Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Vom Grundsatz her ist das Modellvorhaben Hamel kooperativ und konsensorientiert angelegt. Die Durchführung von Maßnahmen am Gewässer und im Einzugsgebiet ist freiwillig.
Damit soll beispielhaft versucht werden, den Menschen vor Ort bei der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie ein hohes Maß an Gestaltungsraum zu verschaffen.

Mit der inhaltlichen und organisatorischen Begleitung des Vorhabens wurde die GEUM.tec GmbH beauftragt. Für die Landwirtschaft wurde zusätzlich die Niedersächsische Landwirtschaftskammer beteiligt. Die Geschäftsführung liegt beim Unterhaltungsverband Ilse-Hamel.

 

Vorgehensweise

In der ersten Projektphase (bis etwa Ende 2006) standen umfangreiche Bestandsaufnahmen, das Erstellen von Entwicklungszielen, der Aufbau der Kommunikationsstrukturen sowie das Sammeln erster Maßnahmenvorschläge im Vordergrund.

Die Ergebnisse wurde in einem im Frühjahr 2007 veröffentlichten Zwischenbericht dokumentiert.


Schwerpunkte der laufenden Projektphase 2007 / 2008 sind :


· die Planung und Umsetzung von Maßnahmen,

· die Beteiligung der Öffentlichkeit

· und die Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft.


Inzwischen liegt auch der Bericht für die Projektphase 2007 / 2008 vor. Die wichtigsten Ergebnisse und Inhalte sind die folgenden.

 

Planung und Umsetzung von Maßnahmen


Für die Maßnahmenentwicklung und -verortung an der Hamel ist die in der ersten Projektphase erfolgte Defizitanalyse die wichtigste Arbeitsgrundlage.

Zur Maßnahmenplanung wurde der Öffentlichkeit durch die Teilnahme an Arbeitsgruppen Gelegenheit gegeben. Mithilfe der Ortskenntnis lokaler Akteure konnte die Eignung vorgeschlagener Maßnahmen frühzeitig bewertet und so eine hohe Effektivität in der Entwicklung erfolgversprechender Maßnahmen zu erreicht werden.

Zunehmend sind im Projekt auch die Nebengewässer der Hamel in den Blickpunkt der Maßnahmenplanung gerückt. Hierbei stehen vor allem deren Bedeutung für die Fischfauna des gesamten "Gewässersystems Hamel" im Vordergrund. Maßnahmen werden jedoch auch dort empfohlen, wo der Eintrag von Feststoffen besonders hoch ist.

Seit Projektbeginn wurden in der Arbeitsgruppe insgesamt mehr als 20 umsetzbare Maßnahmenempfehlungen erarbeitet. Sie reichen von Gehölpflanzungen an geeigneten Abschnitten bis zu Laufverlegungen mit mehr als 600 m Länge. Ihre Lage und der aktuelle Stand der Planung sind in der nebenstehenden Karte dargestellt. Um die effizienteste Maßnahmenkombination auswählen zu können, wurden alle Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirksamkeit auf die EG-WRRL-relevanten Parameter bewertet und in eine Rangreihenfolge gebracht.

Für die sechs folgenden Maßnahmen ist die Umsetzung im weiteren Verlauf des Modellprojekts beschlossen worden:

Maßnahme M 2:
Laufverlegung der Hamel zwischen Hamelspringe und Bad Münder
Maßnahme M 4:

Verbesserung der ökologischen Durchgängigkeit der Hamel in Hasperde

Maßnahme M 5:

Laufverlegung der Hamel in Groß Hilligsfeld
Maßnahme M 10:
Herstellen der Durchgängigkeit am Wehr in Brullsen (Gelbbach)
Maßnahme M 13:
Herstellen der Durchgängigkeit in Bisperode (Remte)
Maßnahme M 14:
Zulassen einer eigendynamischen Entwicklung am Herksbach

 

 

 

 

 

 

Bei vier weiteren Maßnahmen ist die Umsetzung bereits abgeschlossen.

Zwei dieser Maßnahmen (Umbau einer Sohl-schwelle, Gehölzpflanzun-gen) wurden in vorbildlicher Weise durch freiwillige Helfer kostengünstig umgesetzt.
In der Arbeitsgruppe wird auch weiterhin nach möglichen Maßnahmen gesucht, die auch nach Ablauf des Projekt-zeitraums zum Erreichen der Ziele der EG-WRRL beitragen können.

 

 

Beteiligung der Öffentlichkeit

Der Öffentlichkeitsbeteiligung wird im Modellprojekt Hamel ein hoher Stellenwert eingeräumt. Sie erfolgt zum Einen über die aktive Einbindung bei der Maßnahmenplanung und -umsetzung, zum Anderen über die Information z.B. mittels lokaler Zeitungen oder dem Internet.

Im Juni 2007 wurde der "Tag der Hamel" veranstaltet, an dem sich die Bevölkerung über das Modellprojekt und den Zustand der Hamel informieren konnte.

Darüber hinaus wird die Fachöffentlichkeit in Vorträgen und Präsentationen über den Stand, die Projektstrukturierung und die Ergebnisse des Projekts informiert.

Eine Auswahl dieser Präsentationen ist am rechten Seitenrand aufgeführt.

 

 

Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft

Ein Ziel des Modellprojekts ist es, die Prozesse des Erosionsgeschehens im Einzugsgebiet der Hamel zu analysieren, den Handlungsbedarf zur Reduktion der Feststoffeinträge zu ermitteln und mögliche Wege zu deren Minderung aufzuzeigen.

Hierzu wurden GIS-gestützte Auswertungen für besonders gefährdete Schwerpunkträume durchgeführt. Regelmäßig fanden Treffen statt, zu denen Vertreter der ortsansässigen Landwirte, der Landwirtschaftskammer, des Landvolks sowie der im Gebiet tätigen landwirtschaftlichen Beratungsstellen eingeladen wurden.

In Zusammenarbeit mit den Landwirten wurden Vorschläge zur Reduktion der Erosion erarbeitet. Sie reichen von Einzelmaßnahmen, die durch den Landwirt auf den entsprechenden Flächen direkt umgesetzt werden können bis zu Empfehlungen für neu zu etablierende Programme bzw. Förderinstrumente.

 

Projektergebnisse

Die im Modellprojekt Hamel erzielten Ergebnisse und Erfahrungen besitzen eine lokale bis landesweite Relevanz und sind gut auf andere Projekte übertragbar. Sie wurden in einer Übersicht zusammengestellt und nach den folgenden Themenbereichen gegliedert:

· Datenerhebung, Defizitanalyse und Bewertung des ökologischen Zustands
   
· Maßnahmenplanung und -umsetzung
   
· Projektstruktur und Öffentlichkeitsarbeit
   
· Analyse des Erosionsgeschehens und Ermittlung des Handlungsbedarfs
   
· Handlungsempfehlungen zur Reduktion der Feststoffeinträge in Gewässer

Die Übersicht der Projektergebnisse kann hier als pdf-Datei heruntergeladen werden.

 

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Der Zwischenbericht zum Modellprojekt liegt zwischenzeitlich vor

 


Vortrag auf der Informationsveranstaltung "EG-Wasserrahmen-richtlinie – Beginn der Maßnahmenplanung" am 21.11.2006 in Walsrode

 


Projektposter
(pdf - ca. 500 kb)

 

 

Berichterstattung in der "Neuen Deister-Zeitung" am 24.09.2008

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Seite des Niedersächsischen Umweltministeriums zum Thema

 

Weitere Links zum Thema:

Vortrag auf der Regionalveranstaltung der wib (Wasserrahmenrichtlinen-InfoBörse)
„Was kann die EG-WRRL für meine Stadt / Gemeinde bedeuten?“
am 10.10.2007 in Hameln:

Vortrag beim Niedersächsischen Gewässerforum 2007
des NLWKN im Rahmen des
„Work-shop Pilotprojekte zur WRRL für Oberflächengewässer“

am 08.11.2007 in Hildesheim:

Die im Modellprojekt Hamel gesammelten Erfahrungen im Bereich der Öffentlichkeitsbeteiligung sind in das kürzlich von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. (DWA) herausgegebene Handbuch „Aktive Beteiligung fördern! – Ein Handbuch für die bürgernahe Kommune zur Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie“ eingeflossen.

Zudem ist das Modellprojekt Hamel in die dort veröffentlichte Liste der „Steckbriefe nachahmenswerter Projekte“ aufgenommen worden.

 

 

Arbeitsgemeinschaft der Antragsteller:

Landkreis Hameln
Stadt Bad Münder
Stadt Hameln
UHV Ilse-Hamel
Flecken Coppenbrügge

 

- WRRL

GEUM.tec GmbH
Freiligrathstraße 7
30171 Hannover

Handelsgericht Hannover: HRB 57457
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Geschäftsführer:
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Michael Bartsch

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